susanne spilker

Jahreszeiten

Im Frühjahr entspringt
aus einer kleinen Knospe
an einem kahlen Ast
ein frisches, grünes Blättchen,
das satte Grün lässt mich auf mehr Sonne
nach dem grauen, kalten Winter hoffen,
die leuchtenden, neuen Farben lassen mich
ein wenig höher springen,
der Tag beginnt damit viel leichter,
lässt mich wesentlich neugieriger
nach draußen schauen,
ich gehe auf Entdeckungsreise,
die Blätter werden satter,
größer und zahlreicher,
geben dem Baum ein schönes Kleid oder
auch ein schützendes Dach,
unter diesem Schutz verbringt er
den ganzen Sommer mit Regen
oder im Sonnenschein,
langsam beginnen sich einzelne Blätter
gelblich oder orange zu verfärben,
andere sind noch grün,
strotzen voller Sonnenenergie,
der Umbruch ist in vollem Gange
und damit die ersten Vorboten des Herbstes,
bald wechseln mehr Blätter ihre Farbigkeit,
erst werden alle orange und später braun,
einzelne segeln bereits zu Boden,
treffen sich dort mit ihren Nachbarn
es raschelt unter meinen Füßen,
Tiere verstecken sich im Laub,
ein paar Wochen vergehen
mit Regen und Kälte,
dadurch haben die Blätter sich
inzwischen gräulich verfärbt
und ihre ursprüngliche Farbe ganz verloren,
das Laub klebt ganz matschig aneinander,
der Baum ist jetzt fast kahl
bis die tanzenden Schneeflocken
durch die Luft wirbeln,
sich auf den Ästen niederlassen
und ihn mit einem weißen Umhang bedecken.

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